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Die erste Loslösung von den Eltern beginnt mit einer Fülle von NEINs seitens des Kleinkinds nach der Bindungsphase und läutet die sogenannte Autonomiephase ein. Jetzt, und für den Rest des Lebens gilt es, eine Balance zwischen den beiden Kräften Bindung und Autonomie zu entwicklen.

Es ist ein Prozess, der von manchen Eltern nicht unbedingt gefördert wird. Autonomie des Kindes bedeutet Macht- und Kontrollverlust für die Eltern. Jetzt müssen sie Führungskompetenz und Verantwortungsabgabe lernen. Lernen deswegen, weil viele von uns in dieser Art und Weise nicht erzogen wurden.

Kinder, die in ihrem Selbstständigkeitsbestregen eingeschränkt wurden und gezwungen waren, in den Begrenzungen ihrer Eltern zu leben, sind spätestens dann angehalten sich aus den Verstrickungen mit den eigenen Eltern zu befreien, wenn sie selbst Eltern werden und ihre Eltern zu Großeltern. Denn sonst wiederholt sich die ganze Geschichte. Jetzt braucht es Entelterung®. Und gleich vorweg: Entelterung® ist NICHT der Kontaktabbruch mit den Eltern. Im Gegenteil. Es ist die aktive Auseinandersetzung mit deinem Dich-Beziehen zu ihnen.

Entelterung® ist der Prozess, aus einer ungesunden, hinderlichen emotionalen Verstrickung mit den eigenen Eltern/Schwiegereltern/Geschwister auszusteigen. Es ist der Prozess des Erwachsenwerdens. Es geht darum, dass du deinen Eltern nicht mehr mit den gleichen kindlichen Strategien begegnest, wie als Kind. Wenn du zum Beispiel das „brave“ Kind warst, und Konflikte vermieden hast, indem du dich angepasst (unterworfen) hast, dann ist es an der Zeit, für dich und für das, was dir wichtig ist, einzustehen und auch in Gegenwart deiner Eltern nach deinen Vorstellungen zu handeln. Das ist besonders wichtig, wenn du Kinder hast, die dich „beobachten“. Ebenso gilt das für dich, wenn du die Rebellin oder der Unsichtbare im System warst. Heute geht es darum dir zu überlegen, wer du sein willst, anstatt automatisch auf deine „Erziehung“ oder dessen Gegenteil zurückzugreifen.640300 Newsletter Babymamas 2023 09 17T135759.868

Welche Auswirkungen hat es, wenn die Abnabelung nicht vollzogen wird und wie wirkt sich das auf die „neue Familie“ aus?
Wenn sich Erwachsene von den eigenen Eltern nicht gelöst haben, sich zB immer noch für sie (emotional) verantwortlich und verpflichtet fühlen, dann bindet das aus dem jetzigen Familiensystem hinaus in das Ursprungssystem zurück. Der Fluß fließt sozusagen in die falsche Richtung. Notwendige Ressourcen fehlen in der jetzigen Familie, weil diese mitunter hin zu den jetzigen Großeltern fließen. Wenn du zB den Muttertag lieber im kleinen Kreis feiern willst, dich aber deiner Mutter verpflichtet fühlst mit ihr den Tag zu verbringen, weil sie sonst traurig („Wer weiß, es könnte der letzte Muttertag sein!“) und dann drei Wochen beleidigt ist („Ich hoffe, du bereust es nicht einmal, nicht genug Zeit mit deiner Mutter verbracht zu haben!“) und aus Gekränktheit („Ich war doch immer für dich da!“) nicht mehr auf deine Kinder aufpasst.
Diese Art sich aufeinander zu beziehen ist in vielen Familien heute noch Gang und Gebe - auch wenn die kleinen Kinder von damals heute weit in ihren Dreißigerin oder Vierzigern (oder darüber) sind. (In einem Fall arbeitete ich mit einer 75jährigen Dame, die immer noch von ihrer 95jährigen Mutter (!!!) emotional erpresst wurde.) Es gilt zu lernen, Beziehungsmuster zu erkennen und heute daraus auszusteigen; und Stellung zu beziehen, wenn dein 65jähiger Vater zu dir sagt: “Du treibst es aber ganz schön weit, junge Dame!“


Was löst es in Eltern aus, wenn ihre Kinder plötzlich Eltern werden? Was verändert sich da und wie kann gegenseitiges Verständnis geschaffen werden?
Es ist eine Frage der Reife aller Beteiligten. Wenn sich ein neues Familiensystem entwickelt, dann geht dieser Neubeginn immer mit einem Abschied einher. Dem gilt es auch Tribut zu zollen. Sich zu freuen und gleichzeitig zu trauern. Jetzt werden neue Menschen geboren, Nicht nur ein Baby kommt zur Welt, sondern neue Rollen wollen eingenommen werden. So wie man zu richtig guten Eltern durch Elternsein wird, wird man zu richtig guten Großeltern indem man die neue Rolle erobert. Auch hier kann man sich fragen: Mache ich es wie meine Großmutter? Welcher Großvater will ich sein? Es ist eine Transformation Wachstumseinladung für alle Beteiligten. Manche Eltern sind leider resistent und halten an Altem fest. Das schafft leider Distanz - ich ermutige Menschen immer voranzugehen, ihr Potenzial zu leben und dieses nicht für den Erhalt einer Beziehung zu opfern.
Das bedeutet leider nicht, dass sich deine Eltern automatisch mit dir zum Positiven entwickeln werden, wenn du es tust. Es kann sein, dass sie ihr Verhalten sogar verstärken. Wenn dem so ist, dann musst du dich fragen, wie sinnvoll es ist, dich diesem Verhalten noch auszusetzen. Ziel der Entelterung® ist, dass du dich auf eine Art und Weise beziehst, die dich auf DICH stolz macht. Das ist der Beginn von Selbstwertschätzung und Selbstliebe. Und das macht dich unabhängig von der Liebe und Wertschätzung von anderen. Es macht dich frei, Liebe zu geben und anzunehmen. In bedingungsloser Achtung deiner Grenzen.


Das Bild der „bösen“ Schwiegermutter – woher kommt dieses Bild und wie kann es positiv besetzt werden?
Beide Bilder kann nur die Schwiegermutter selbst erzeugen. Ist es eine Frau, die sich einlässt oder die rigide ihren Kurs fährt - und alle anderen machen mit!!! Oder ist es eine Mutter, die glaubt, ihr (erwachsenes) Kind gehört ihr, ist ihr Besitz? Das wäre die Gelegenheit für den Erwachsenen, sich vom Objekt der Mutter zum Subjekt seiner Beziehungen zu entwickeln.
Ich bin eine Freundin der Differenzierung: Sich zu deklarieren, was man will und nicht will, auch wenn der Druck sich anzupassen hoch ist. Beziehungen wollen riskiert werden. Dazu braucht es Mut. Ich nenne das Zumutung und ermutige dazu! Genau darauf bereite ich Menschen in meiner Praxis und in den Webinaren vor.

Was können Eltern tun, wenn sich Großeltern zu sehr einmischen? Wo ist die Grenze bzw. gibt es eine? Und was passiert, wenn Gespräche nicht fruchten bzw. es keine Gesprächsbereitschaft gibt?
Ich bin immer für das Gespräch. Manche werden jetzt sofort denken: „Aber das hat ja keinen Sinn! Die verändern sich ja nie!“ Das mag sein. Aber: Hast du dich denn schon verändert und deine Eltern schon mit ihrem Verhalten konfrontiert? Hast du dich schon verändert und klar ausgesprochen, was du zu sagen hast? Zum Beispiel, dass du dein Baby nicht bei deinen Eltern lässt damit du ausgehen kannst - weil du nicht ausgehen willst; oder dass deine Tochter dem Opa kein Bussi geben muss; oder dass du leider deine Eltern nicht mehr besuchen kannst, wenn sie sich nicht an dein Zuckerfrei im ersten Lebensjahr halten; oder dass du Weihnachten mit zwei kleinen Kindern gerne mit ihnen verbringen willst - allerdings in deiner Wohnung in Wien und nicht bei ihnen am Land, und dass sie herzlich willkommen sind; oder dass du es nicht erlaubst, dass dein schwer herzkranker Vater mit deinen Kindern im Auto fährt, wenn sie bei ihm sind und ihn fragst, ob er sich daran halten kann oder nicht.
Elternschaft bedeutet endgültig herauszufinden, wer DU bist, was DU willst, wie DU gemeinsam mit deinem/r Partner/Partnerin leben willst. Wann, wenn nich jetzt? DAS erzieht!

Was können Eltern tun? Und was können sie tun, wenn es einfach zwischen Großeltern und Enkelkind nicht klappen will?
Was könnte man Großeltern raten?
Wenn Großeltern bei ihren eignen Kindern Rat suchen, dann ist das ein Zeichen von Reife! Meistens ist dem aber nicht so und die Enkelkinder wollen zunehmend weniger Zeit mit ihren Großeltern verbringen, wenn diese mehr die eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten als die der Kinder in den Vordergrund stellen.

Entelterung® ist niemals verletzend! Niemals! Weil du es FÜR DICH und nicht GEGEN JEMANDEN tust. Aber wenn es dir so verkauft wird, und du dann als eifersüchtig und undankbar betitelt wirst, dir Schuldgefühle gemacht werden, dann siehst du, mit welchen Methoden deine Eltern „arbeiten“. DU entscheidest am Ende, ob du richtig gehandelt hast. Kannst du dich in den Spiegel schauen und dir das versichern? Hast du dein Bestes gegeben auch wenn es verdammt schwer war?

Danke für den Gastbeitrag an Sandra Teml!

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Über Mag. Sandra Teml-Wall: Sandra ist Familienberaterin und Coach, und beschäftigt sich viel mit dem Thema "Beziehung", und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln. Bei ihr findest du einerseits Unterstützung im Rahmen von Einzel- und Paarcoachings, sowie Eltern- und Familienberatung. zur ihrer Webseite: wertschaetzungszone.at


UPCOMING EVENT:

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Start am 02.10.2023

Viele weiter Online-Kurse gibt es aus Wertschätzungszone.at

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