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Du sehnst Dich nach mehr Gelassenheit im Alltag, nach mehr innerer Ruhe? Du möchtest weniger herumkeppeln? Du möchtest zufriedener in Deinem Alltag sein? Die Antwort: Schau auf Dich und nimm Dir Zeit für Dich, für Deine Selbstfürsorge. Klingt einfach, nicht wahr?  Ist es aber nicht. 

In dieser neuen Serie gibt dir Familientrainerin Claudia Tipps aus ihrer Beratungspraxis und aus ihrem Alltag mit fünf Kindern. 

Ich habe schon mit so vielen Frauen gesprochen, die sich nach Gelassenheit sehnen und die mir jedes Mal klar machen wollen, warum sie keine Zeit für sich haben. Da sind die Kinder, die Arbeit, der Haushalt, die Handtücher (die gebügelt gehören), die Marmelade, die nur selbstgemacht schmeckt (und natürlich auch gesiebt und ohne Ribiselkerne), der Garten, die Fenster (die glänzen müssen), die Freunde (die bekocht gehören), das Schulbuffet,... Die Liste ist lang (vielleicht auch überzeichnet) und könnte noch weiter fortgesetzt werden. So viele Dinge, die gemusst werden. Wirklich? Muss das wirklich alles sein? 

Darum frage ich Dich: 

  • Willst Du gelassener im Alltag sein? 
  • Willst Du Zeit für Dich haben? 

Wenn Du beides mit einem "JA" (ohne aber) beantworten kannst, lies weiter. 

 

"Ich will" 

Als Mama hab ich dann Kraft für den Alltag und kann gelassener reagieren, wenn ich Zeit für mich finde. Und der erste Schritt in Richtung Gelassenheit ist ein: „ICH WILL!“ 

Du hast Dich also entschieden für mehr Zeit für Dich! Nur wenn Deine Batterien aufgeladen sind, kannst Du in schwierigen Situationen ruhig reagieren und nicht überreagieren. Wenn Dir das bewusst wird, machst Du Dich selbst zur Priorität eins in Deinem Leben.

Du kennst sicher den Spruch: "Geht es der Mama gut, geht es allen gut." Und es stimmt, wir müssen in erster Linie auf uns selbst schauen und achten. Wenn es uns selbst gut geht, können wir auch Anderen geben, können wir für Andere da sein. Ich spüre das bei mir sehr stark, wenn ich auf mich vergessen habe. Ich bin für jeden da, für meine Kinder, meinen Mann, meine Freunde und wenn mein Akku sich dem Ende neigt, spüre ich es richtig körperlich, wie an mir gezogen und gezerrt wird. Natürlich zerrt niemand an mir, aber ich empfinde es so. Für mich ist es dann ein Alarmzeichen, dass ich zu sehr auf mich vergessen hab und mich hinten ran gestellt habe. 

Weißt Du, warum Du bei einem Flugzeugdefekt zuerst Dir selbst die Sauerstoff Maske aufsetzen sollst? Weil Du nur dann Deinem Kind helfen kannst, wenn Du selbst mit Sauerstoff versorgt bist.

Also, werde Dir bewusst, dass Du wichtig bist! Ich stelle mich an die erste Stelle in meinem Leben. Und nein, es ist nicht egoistisch. Es ist Deinen Mitmenschen zu Liebe. 

Hier gleich eine kleine Übung für Dich: Beobachte Dich heute, wie oft verzichtet Du auf Dich für jemanden? Versteh mich nicht falsch, das ist nichts Schlechtes, für Andere da zu sein! Versuche heute einmal zu Deinen Gunsten zu entscheiden  (trink den Kaffee aus solange er noch warm ist). Wie ist es Dir dabei gegangen?

 

Wie gehe ich es konkret an? Wie finde ich Zeit für mich?

Zu Beginn musst Du sie einplanen. Schreib es auf Deine To Do Liste. Überlege Dir ganz bewusst in der Früh oder am Vorabend, was Du für Dich machen möchtest und wann das HEUTE passieren soll. Ich schreibe heute, weil wir oft diese Me-Time auf irgendwann verschieben... Aufs Wochenende oder wenn die Wohnung geputzt ist oder wenn die Wäsche aufgehängt ist oder wenn ich Geburtstag hab oder oder oder.  

Halt Stopp! Ich bin mir wichtig! Ich bin oberste Priorität! Ich nehme mir HEUTE Zeit für mich!

Das kann zum Beispiel sein:

  • Vor der Arbeit noch eine Runde ums Büro und dem Vogelgezwitscher lauschen?

  • Wenn das Baby schläft, zuerst auch 5 Minuten entspannen und die Füße hochlagern?

  • Vor dem Kochen sich noch wegshaken zum Lieblingssong? 

  • In der Mittagspause einen Kaffee im Sonnenschein genießen?

  • Auf dem Spazierweg eine Parkbank besuchen und ein Kapitel von einem Roman lesen? 

  • Am Nachmittag auf die Couch setzen und dem Lieblingssong lauschen? 

  • Am Abend mit dem Fahrrad zum Eissalon radeln?

Was machst Du heute wann für Dich? Was steht heute auf Deiner Liste? 

Ohne Wenn und Aber und ohne schlechtes Gewissen. Probiere es und schreibe mir! 

Es gelingt Dir nicht? Immer kommt etwas dazwischen und schreit lauter "hier".

Ja, das kenne ich.

 

Du fragst Dich, wie Du Deine Me-Time mit Kindern umsetzen kannst?  Du meinst, es ist unmöglich neben den Kindern. Und ich sage Dir es geht. Du musst es nur wollen. 

  • Erkläre Deinen Kindern liebevoll, dass Du jetzt eine Pause machst, in der Du nicht angesprochen werden möchtest (außer es fließt Blut). 

  • Zu Beginn hilft den Kindern ein optisches/akkustisches Zeichen - solange die Sanduhr rinnt oder bis der Kaffee leer ist oder während du die Hörgeschichte hörst oder bis die Küchenuhr piepst. 

  • Wenn Du es zum ersten Mal so machst, wähle einen kurzen Zeitrahmen (bei einem Kleinkind max 5 Minuten). Du wirst sehen, dass Du die Zeit aber jedes Mal etwas verlängern kannst. 

  • Dein Kind darf in Deiner Nähe sein und sich ruhig beschäftigen (ein Puzzle legen, ein Buch anschauen, etwas zeichnen,...)

  • Hast Du vielleicht sogar einen Ort, den dein Kind mit Ruhezeit von Mama verknüpfen kann (Hängesessel, Schaukelstuhl)? In meiner alten Wohnung war es der Barhocker in der Küche, heute ist es bei mir der Schaukelstuhl im Wohnzimmer.

  • Genieße nach Deiner Me-Time eine intensive Zeit mit Deinem Kind. "Ich hab wieder Kraft, ich bin ausgeruht. Möchtest Du jetzt mit mir kuscheln, spielen,...?"

  • Manchmal gibt es Tage, da sind die Kinder selbst unruhig und brauchen zuerst mich, um in den Flow des Spielens zu kommen. Da hilft es sich mit einem guten Buch in ihr Zimmer zu setzen und wenn die Kids ins Spielen vertieft sind, mit der Me-Time zu starten.  

Etwas, womit ich lange gekämpft habe, war mein Perfektionismus. Erst wenn kein Brösel am Boden, kein Staub am Kasten, die Kinder gewaschen im Bett, die Wäsche gebügelt, der Geschirrspüler ausgeräumt, die Hausübungen der Kinder kontrolliert, das Geburtstagsgeschenk für die morgige Party eingepackt,.... meine ganze To- do Liste abgehackt, konnte ich mich hinsetzen und Zeit für mich genießen. Aber meistens kam ich dann auch nicht dazu, weil irgendetwas wieder zu erledigen war. 

Perfekt wird es nie werden. Das habe ich gelernt. Und dann einmal den Kaffee getrunken, obwohl unter dem Tisch die Brösel waren. Das auszuhalten, war wirkliche Schwerstarbeit für mich. Die Brösel laufen zwar nicht weg, verschwinden aber auch nicht von alleine. Und sie haben mich angestarrt. Und es hat wirklich lange gedauert bis ich sie einmal nicht weggewischt habe. Und hey, ich habe es überlebt und es geht mir gut damit. 

Ich habe gelernt, den Moment zu nutzen und zu genießen. Jeder Moment ist einmalig und vergeht. Und manches hat jetzt größere Priorität in meinem Leben als Brösel … vor allem lebe ich im Jetzt und nicht im Später. 

Danke, Claudia, für diesen wichtigen Beitrag!

 

Über Claudia:

Claudia ist Mutter von fünf Kindern und hat Pädagogik studiert. Nach der Karenz ihres jüngsten Sohnes hat sie beschlossen ihrem Herzen zu folgen und sich selbstständig zu machen.

Als Mutter steht sie – trotz ihrer pädagogischen Ausbildung – immer wieder vor neuen Herausforderungen und Problemen. Es ist nicht nur eine Redewendung, dass „jedes Kind anders ist“ – es ist wirklich so! Claudia hat fünf Kinder im Alter von 17, 16, 11, 7 und 5 Jahren und jedes ist anders, hat einen anderen Charakter, andere Talente und Begabungen. Das ist das Spannende in der Begleitung von Kindern – zu beobachten, wie sie sich unterschiedlich entfalten und groß werden. Und zu erkennen, dass 0815-Rezepte bei der Erziehung der Kinder nicht funktionieren – denn jedes Kind ist eben anders und braucht etwas Anderes!

In ihren Workshops teilt Claudia ihre Erfahrungen (verknüpft mit pädagogischem Know-How) mit Dir und zeigt Dir Wege auf, wie es möglich ist, Dein Kind, die Beziehung zu Deinem Partner und Dich selbst zu stärken!

Mehr über Claudia, ihre Angebote und Workshops findest du auf ihrer Webseite familientrainerin.com

Jeden Dienstag. Kostenlos. Jederzeit abbestellbar.

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