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So zerstörst du den Selbstwert deines Kindes sicher (nicht)
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Wir alle kommen mit einem natürlichen Selbstwertgefühl auf die Welt. Wir fühlen uns bedingungslos liebenswert – einfach, weil wir sind. Doch besonders in den ersten sieben Lebensjahren formen Worte, Reaktionen und Verhaltensweisen unser Weltbild. Sie prägen, was wir über uns selbst, über Frauen, Männer, Geld, Beziehungen – und letztlich über das Leben – glauben.
Wenn du den Kreislauf von „Hurt people hurt people“ – also „Verletzte Menschen verletzen Menschen“ – durchbrechen möchtest, ist es essenziell, dein eigenes Verhalten zu reflektieren. Es geht nicht nur um das, was du deinem Kind bewusst beibringst, sondern vor allem um die unbewussten Glaubenssätze, Überzeugungen und Muster, die du weitergibst.
Hier sind einige wertvolle Impulse, wie du den Selbstwert deines Kindes bewahren kannst. Doch das Entscheidende liegt in dir: Deine tief verankerten Überzeugungen – die Glaubenssätze, die dein Verhalten steuern – beeinflussen dein Kind stärker als jede Erziehungsstrategie.
In der MuM Akademie begleite ich dich genau dabei: Wir tauchen gemeinsam in dein Unterbewusstsein ein, erkennen blockierende Muster und programmieren negative Glaubenssätze um. Denn nur wenn du dich veränderst, kann sich auch das weitergeben, was dein Kind von dir übernimmt.
1. Wenn dein Kind nach Aufmerksamkeit sucht
🛑 Schädlich: „Lass mich in Ruhe, ich hab keine Zeit!“
✅ Förderlich: „Ich brauche kurz eine Pause, aber dann bin ich für dich da!“
Kinder haben ein grundlegendes Bedürfnis nach Bindung und Aufmerksamkeit. Ignorieren sie oder weisen wir sie ab, lernt dein Kind: „Meine Bedürfnisse stören andere“ – ein Glaubenssatz, der später in Beziehungen zu Unsicherheiten und Ängsten führen kann.
👉 Tipp: Auch wenn du beschäftigt bist, signalisiere deinem Kind, dass es gesehen wird. Eine kurze, bewusste Reaktion kann ausreichen, um ihm Sicherheit zu geben.
2. Wenn dein Kind Fehler macht
🛑 Schädlich: „Meine Güte, bist du ungeschickt“
✅ Förderlich: „Kann passieren – wie lösen wir das zusammen?“
Kinder entwickeln ihr Selbstbild durch das Feedback, das sie von ihren engsten Bezugspersonen erhalten. Wiederholte negative Kommentare können dazu führen, dass sich dein Kind als unfähig erlebt und eine sogenannte „erlernte Hilflosigkeit“ entwickelt.
👉 Tipp: Fehler sind Lernchancen! Unterstütze dein Kind dabei, Herausforderungen selbstständig zu bewältigen, anstatt es zu beschämen.
3. Wenn dein Kind traurig ist
🛑 Schädlich: „Ach komm, ist doch nicht so schlimm!“
✅ Förderlich: „Ich sehe, dass du traurig bist. Erzähl mir, was los ist.“
Das Abtun oder Nicht-Ernstnehmen von Gefühlen – kann langfristig dazu führen, dass Kinder lernen, ihre eigenen Emotionen zu unterdrücken. Das beeinträchtigt ihre emotionale Intelligenz und kann später zu Schwierigkeiten in der Gefühlsregulation führen.
👉 Tipp: Zeige deinem Kind, dass seine Gefühle berechtigt sind. Nur so kann es lernen, sie zu verstehen und angemessen zu verarbeiten.
4. Wenn dein Kind etwas alleine machen will
🛑 Schädlich: „Lass, ich mach das schnell für dich.“
✅ Förderlich: „Versuch’s in deinem Tempo – ich bin da, wenn du Hilfe brauchst.“
Maria Montessori erkannte bereits: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Kinder, die oft bevormundet werden, entwickeln weniger Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
👉 Tipp: Lass dein Kind ausprobieren und selbst Erfolge erleben – das stärkt seinen Mut und seine Unabhängigkeit.
5. Wenn dein Kind laut und wild ist
🛑 Schädlich: „Du bist so anstrengend!“
✅ Förderlich: „Ich sehe, du hast viel Energie – lass uns eine Lösung finden.“
Worte haben eine immense Kraft. Kinder, die oft als „zu laut“, „zu wild“ oder „zu anstrengend“ bezeichnet werden, übernehmen diese Labels unbewusst in ihr Selbstbild Sie fühlen sich entweder schuldig für ihr natürliches Verhalten oder rebellieren dagegen.
👉 Tipp: Statt das Verhalten negativ zu bewerten, erkenne die dahinterliegende Energie und finde Wege, sie positiv zu kanalisieren.
Deine Worte formen dein Kind mehr, als du denkst!
Kleine Änderungen in deiner Sprache können eine riesige Wirkung auf das Selbstwertgefühl deines Kindes haben. Jedes Kind möchte gesehen, gehört und verstanden werden. Indem du seine Gefühle ernst nimmst, Fehler als Lernchancen betrachtest und sein Streben nach Autonomie förderst, gibst du ihm die beste Basis für ein starkes Selbstbewusstsein.
Über die Autorin
Nathalie Spiegelfeld ist Gründerin der MuM Akademie, der Online Akademie für Mutter und Mindset, und sagt über sich:
“I Make Mothers Shine!”
Die 48-jährige Wienerin ist Juristin, Mutter und hat nach zahlreichen internationalen Ausbildungen ihre Berufung zum Beruf gemacht.
Muttersein ist für sie die schönste Sache der Welt, aber auch eine grosse Herausforderung und Verantwortung.
Ihr findet die MuM Akademie auch auf Instagram @mumakademie_at