Gesund & Satt

Du hast ein Baby im Beikostalter oder willst dich darüber informieren, was du deinem kleinen Schatz anfangs alles anbieten kannst?

Svetlana Hartig von FreshBaby ist Expertin für Baby-led weaning, also vom Kind gesteuerte Beikosteinführung ohne Brei - oder Familienkost von Anfang an.  In den kommenden Wochen schildert Svetlana ihren Weg zur Beikosteinführung: Vom schwierigen Anfang, neuen Herausforderungen und zahlreichen positiven Erlebnissen. Sie teilt mit uns all ihre Erfahrungen und gibt hilfreiche Tipps.

Doch zunächst einmal zurück zum Start: Wie fing alles an? 


(Teil 1/3) 

Was ist Baby-led Weaning und warum keinen Brei (füttern)?

Liebe Babymamas!

Ihr habt ein Baby im Beikostalter oder wollt euch einfach einmal darüber informieren, was ihr euren kleinen Schätzen anfangs alles anbieten könnt? Ich möchte euch zuerst ein bisschen unseren Weg schildern. Meine beiden Kinder sind inzwischen mit 4,5 und fast 3 Jahren ja schon längst aus dem Beikostalter heraußen und dennoch denke ich noch so gerne an unsere Beikostzeit zurück. Sie war so voller Spannung, positiver Erlebnisse und aufregender Momente, dass ich euch gerne daran teilhaben lassen möchte.

Unsere Anfänge

Als ich versuchte, mich langsam in das Thema Ernährung für Babys einzulesen, bin ich erstmal klaglos gescheitert. Alleine die vielen Ratgeber, in denen so viele Ansätze und Ratschläge zu finden waren, haben mich ehrlich gesagt schon sehr überfordert. Wann fange ich womit an? Getreide oder kein Getreide? Milch-Getreide-Brei aber mit welcher Milch? Gemüse, Obst, Fleisch – in welcher Reihenfolge? Öl hinzu oder Saft? Ja, irgendwie habe ich da nicht mehr durchgeblickt. Also habe ich einfach auf Anraten von Kinderarzt und meinen Bekannten viel zu früh mit Brei angefangen. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich ein Pastinakengläschen gekauft hatte, in der Hoffnung, dass meine Kleine mit rund 4 Monaten etwas davon isst. Warum? Weil laut meinem Umfeld „die Milch nicht mehr ausreichte“. Hätte ich damals was von Bullshit Bingo gewusst, hätte ich gleich da Bingo rufen können. Natürlich reichte ihr die Milch, nur hatten wir – das wusste ich erst im Nachhinein – einen kleinen Stillstreik. Leider hatte ich damals auch keine Stillberaterin oder wusste, dass es so etwas überhaupt gibt.

Ich erzähle euch das, weil ich damals als Erstmama einfach in vielen Dingen unsicher war und vielleicht geht es ja einigen anderen Mamas heute auch so. Niemand ist perfekt und man kann sich auf die Mutterrolle nicht wirklich vorbereiten. Und dennoch machen wir es alle super! Nämlich so, wie wir es können und mit bestem Wissen und Gewissen für unsere Babys.

Beikostreife – was ist das?

Was ist denn nun diese Beikostreife? Grob gesagt ist es der Zeitpunkt, wo eure Babys dazu bereit sind, sich an etwas Neues und anderes als Mutter- oder Flaschenmilch heranzutasten. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt z.B. 6 Monate voll zu stillen (oder Industrienahrung zu geben), etwa ab diesem Zeitpunkt ist der Darm von den Kleinen reif für etwas anderes. Zu diesen Zeichen zählen z.B. dass der Zungenstoßreflex verschwunden ist (also das automatischen Herausschieben mit der Zunge von Nahrung), das aufrechte Sitzen (ev. mit wenig Unterstützung) oder auch das selbstständige Nehmen von Nahrung und gezielte in den Mund stecken mit ersten Kaubewegungen. Das sind nur mal drei Beispiele.

Dieser Zeitpunkt war bei uns so in etwa mit 5,5 Monaten bei beiden Kindern, wobei mein Kleiner schon etwas früher stabiler sitzen konnte als die große.

Scheitern und Neubeginn

Nachdem die Beikosteinführung mit 4 Monaten also gescheitert ist, habe ich es erstmal bis zu den 5,5 Monaten gut sein lassen und weiterhin gestillt. Dann wieder Brei versucht, denn schließlich „machen es ja alle so“. Ich habe selbst gekocht, fertige Gläschen probiert. Ich habe Breiprotokolle angefangen zu führen, weil andere Kinder in meinem Umfeld ja mit etwas über 5 Monaten schon „fleißig“ ihre Gläschen aßen. Als ich dann das erste Mal ein Fleisch versucht habe im Brei, und ich dieses natürlich püriert habe, fühlte sich das irgendwie komisch an. Ab dem Zeitpunkt habe ich es ganz gelassen und nach Alternativen zum Breifüttern gesucht. So bin ich auf das Thema Baby-led Weaning (BLW) gestoßen.

Irgendwann dann…wenige Tage später habe ich eine Orange gegessen und diese in Spalten geschnitten. Meine Tochter saß bei mir auf dem Schoß und hat sich einfach ein Stück vom Teller genommen, genüsslich daran gekaut und alles bis auf die Schale gegessen. So, als ob es das Natürlichste auf der Welt sei. Tja, das war dann unser „Beikoststart“. Eine Orange. Ohne Brei, selbstbestimmt und absolut entspannt <3

    
Meine Kinder: Elena mit 10 Monaten und Julian mit einem Jahr


WEITER GEHTS...
Im 2. Teil erklärt sie wie Baby-led weaning funktioniert und auf was du besonders Acht geben solltest.
Wie es mit dem Essen bei den Hartigs nun weiter ging und ob ihr mit BLW einen wesentlichen Grundstein für gute Esser legt, erfahrt ihr im 3. Teil.

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