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Mentaler Frühjahrsputz für Eltern
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Der Vitamin D-Speicher ist zuverlässig leer, die Lust auf den Winter hält sich in Grenzen und die Fröhlichkeit aufgrund von drei Sonnenstrahlen im März ist nicht mehr zu übertreffen: Das Frühjahr ist da! Und mit dieser Jahreszeit haben wir oft das Bedürfnis, neu anzufangen, zu reinigen, zu sortieren, neu zu starten. Wir wollen mit neuer Energie in den Frühling und Sommer starten, in dem wir dann wieder powern und umsetzen.
In diesem Beitrag gibt dir Christine Broggiato, Mental- und Gründungstrainerin eine einfach anwendbare Methode, wie du deinen mentalen Frühjahrsputz gestalten kannst, um mehr Energie für die kommenden Monate zu haben und den Winter-Ballast hinter dir zu lassen.
Der mentale Frühjahrsputz beinhaltet drei Schritte:
- Schritt 1: Das Haufenprinzip
- Schritt 2: Das große Ausmisten und
- Schritt 3: Einsortieren
Also: Notizblock und Stift raus und los geht’s!
Schritt 1: Das Haufenprinzip
Zuerst müssen wir uns mal ansehen, womit wir es eigentlich zu tun haben und eine Bestandsaufnahme machen. Was hat sich denn da alles angesammelt, welchen mentalen Ballast schleppst du eigentlich die ganze Zeit mit dir herum? Hier wollen wir mal richtig in deinen Frust und alles, was dich so nervt, einsteigen.
Überlege dir dafür:
- Welche Themen hast du Tag für Tag im Kopf?
- Was beschäftigt dich momentan sehr?
- Wobei fühlst du dich im Alltag gestresst?
- Was sind für dich offene Projekte und To Dos zuhause / in der Familie / im Sozialen?
- Welche Gedanken hast du momentan über dich selbst und dein Leben?
- Was hättest du dir für 2023 bisher anders gewünscht?
Bei Marie Kondo, der Aufräumqueen aus Japan, werden an dieser Stelle z.B. ziemlich große Haufen an Kleidung auf Betten gestapelt. Du machst hier etwas Ähnliches; schmeiß mal alle deine Antworten und Gedanken auf die obenstehenden Fragen auf einen Haufen.
Schreib’ einfach alles auf, was dir dazu in den Sinn kommt - groß und klein. Wir wenden hier die Prinzipien des sogenannten “Freewriting” an, in der du dich nicht durch Zögern oder “aber”-Gedanken bremst, sondern einfach durchgehend deinen Gedankenfluss aufschreibst, ohne zu bewerten. Wir nennen das auch liebevoll einen Braindump.
Schritt 2: Das große Ausmisten
Vielleicht merkst du schon an dieser Stelle und während des Schreibens, dass es ein paar wenige Themen gibt, die sich häufen.
- Vielleicht sind es deine Arbeitszeiten, die dich unglücklich machen.
- Vielleicht stressen dich Medien und Nachrichten.
- Vielleicht bist du enttäuscht von dir, weil du dir gewünscht hättest, die ersten Monate des Jahres deutlich mehr Sport zu machen.
- Vielleicht stresst es dich, dass schon März ist und noch immer kleine Reste von der Weihnachtsdeko im Regal verweilen.
Hier geht es jetzt also ans große Ausmisten, das wir in drei Kategorien aufteilen: Dinge, die wir behalten, loslassen und aufheben.
So wie beim Zeug ist das auch bei deinen mentalen Themen möglich!
Behalten:
Schreibe dir nur drei Themen auf, die für dich jetzt den größten Stress oder Frust verursachen. Etwas, womit du nicht zufrieden bist und was dir laufend Energie zieht. Diese drei Themen wirst du als erstes priorisieren.
Loslassen:
Vielleicht merkst du, dass ein paar Dinge aufkommen, die du eigentlich gar nicht mehr brauchst und mitnehmen willst. Dinge, die dir eigentlich nicht so wichtig sind und die dir auch gar nicht mehr entsprechen. Schreib’ dir das auf.
Aufheben:
Die anderen Themen, To Dos und Projekte, die übrig bleiben und die du aufheben willst, parkst du auf einer simplen To Do Liste / einem Block / einem Dokument. Das kann dein Projekte-Parkplatz sein, du kannst dich ein anderes Mal um diese Themen kümmern. Lass sie - für jetzt - los.
Schritt 3: Einsortieren
Jetzt geht es darum, die drei wichtigsten Themen, die du im vorherigen Schritt identifiziert hast und behalten möchtest, für dich wieder fein säuberlich einzusortieren.
Überlege dir pro Thema, wie du damit weiter gehen möchtest:
- Was kannst du daran pro-aktiv verändern?
- Was davon kannst du vielleicht loslassen und streichen?
- Was wäre ein Weg, damit dieses Thema künftig nicht mehr so viel Energie von dir nimmt?
- Wie kannst du heute den ersten Schritt setzen, um eine Verbesserung zu bewirken?
Ich gebe dir hier wieder ein paar Beispiele. Nimm dir das als Inspiration und überlege dir deine eigenen Strategien.
- Arbeitszeiten stressen
Anstatt meine Abende mit To Dos vollzustopfen, arbeite ich lieber frühmorgens eine Stunde in Ruhe und fokussiert. Außerdem werde ich tagsüber fixe Pausen einplanen. Und ich werde für Mittwoch meinen Schwager organisieren, der dann immer die Kinder aus dem Kindergarten abholt - das gibt mir auch nochmal mehr Flexibilität. - Medien und Nachrichten stressen
Ich werde Medien deutlich bewusster konsumieren und nur zu festgelegten Zeiten - nicht mehr zwischendurch. Nachrichten lese ich auch nur noch ausgewählt und bewusst. Meine sozialen Medien bekommen nur noch 1x morgens und 1x abends in kurzen Zeitfenstern Aufmerksamkeit. - Weniger Sport gemacht, als gedacht
Meine wöchentlichen Telefonate mit meiner Kollegin / Mutter / Freundin werde ich ab sofort bei einem Spaziergang machen. Außerdem werde ich mir einen fixen Zeitblock mit meiner Familie koordinieren, an dem ich ins Yoga Studio gehe. Heute Abend spreche ich meinen Partner darauf an. - Weihnachtsdeko liegt herum
Ich räume sie JETZT weg ;-)
Wirklich essentiell dabei ist, dass du dir einen HEUTE umsetzbaren, kleinen Schritt vornimmst. Und wenn es nur ist, dir für das Wochenende eine halbe Stunde einzuplanen, an der du das Thema in Angriff nimmst.
Diese Methode ist am effektivsten, wenn du sie wirklich schriftlich mitmachst.
Durch die Technik des Freewriting zu Beginn löst sich in dir schon einiges an Gedankenkreisen, Blockaden und Festhalten auf. Alleine durch das “Rauslassen” und dem aktiven Beschäftigen mit den eigenen Gedanken, wird es schon deutlich einfacher, damit umzugehen.
Die bewusste Strukturierung und achtsame Einsortierung der Gedanken ermöglicht dir, unbeschwerter weiterzugehen - ohne unnötigen Ballast in dein sonniges Frühjahr mitnehmen zu müssen. Einem powervollen Frühjahr steht nun also nichts mehr im Wege.
Über Christine:
Christine Broggiato ist Mental- und Gründungstrainerin und unterstützt frische Selbstständige dabei, stressfrei die ersten KundInnen zu gewinnen und ihre Ideen in die Welt zu bringen.
Hier kannst du mehr erfahren: https://christinebroggiato.com/