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Erziehungsstile

Früher galt es, Kinder mit strenger Hand zu erziehen - das hat sich zum Glück verändert!

Doch was bedeutet eigentlich Attachment Parenting und wo liegen die Unterschiede in bedürfnisorientierter, bindungsorientierter und beziehungsorientierter Elternschaft? 

Wir haben einen Gastbeitrag von Barbara Glattes-Bayer für euch, der Erklärungen durch den Begriffsdschungel liefert und Impulse zur eigenen Elternschaft an die Hand gibt. 

Erziehung hat sich (zum Glück) in den letzten Jahrzehnten doch recht gewandelt.

Mittlerweile tummeln sich aber viele verschiedene Begriffe rund um Erziehungsstile.

Haltung im Umgang mit Kindern

Attachement Parenting, bedürfnisorientiert, bindungsorientiert, beziehungsorientiert -

Hast du auch schon mal was von diesen Begriffen in Bezug auf die Erziehung von Kindern gehört oder gelesen?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit schon. Denn schon seit längerem gibt es nicht nur den autoritären oder laissez-fairen Erziehungs- bzw. Führungsstil.
Neben zahlreichen anderen haben sich Begriffe wie Attachment-Parenting, bedürfnisorientierte sowie bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung bzw. Elternschaft etabliert. Sprachwissenschaftlich betrachtet, sind es eigentlich nur Begriffe, die eine Art und Weise des miteinander Lebens von Erwachsenen mit Kindern beschreiben. 

Doch worum geht’s denn da wirklich und worin liegen die Unterschiede? 

Diese Fragen versuche ich mit meinem Beitrag zu klären.

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Der Begriff ATTACHMENT PARENTING, bekannt auch als BEDÜRFNISORIENTIERTE ERZIEHUNG, wurde vor allem vom Kinderarzt William Sears und seiner Frau, Martha Sears, geprägt. In einigen ihrer Bücher nachzulesen, beschreiben sie die Notwendigkeit von einer starken Bindung, die ab Geburt aufgebaut werden sollte.
Dies gelinge durch das Bonding nach der Geburt, die unmittelbare Reaktion auf die Bedürfnisse des Babys und durchs Tragen sowie Stillen.

In der BINDUNGS- & BEZIEHUNGSORIENTIERTEN ERZIEHUNG - Elternschaft finde ich einen passenderen Begriff - geht es vor allem um das Zusammenspiel der Bindung und Beziehung.
Katia Saalfrank, Pionierin im deutschsprachigen Raum der bindungs- & beziehungsorientierten Pädagogik, spricht ganz klar von Beziehung statt Erziehung (wie Jesper Juul).

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Denn sie sagt, dass weder die Bindung noch die Beziehung ohne das andere stattfinden könne; wissenschaftliche Studien aus der Neurowissenschaft, Entwicklungspsychologie sowie Soziologie sind ein wesentlicher Teil dieser Erkenntnis.
Weiters definiert sie ganz klar, dass die Haltung, welche wir gegenüber unseren Kindern einnehmen, eine wichtige Rolle spiele:

  • Kinder sind eigenständige, kompetente und gleichwürdige Menschen
  • Sie sind es wert, ernst genommen zu werden ( z.B.: Babys oder Kleinkinder schreien nicht, weil sie uns auf der Nase rumtanzen wollen, sondern weil sie ein oder mehrere emotionale Grundbedürfnisse haben, die gestillt werden wollen.)
  • Kinder sind grundsätzlich Teamworker (Kooperation), sie verweigern ihre Zusammenarbeit nur aus zwei Gründen - sie wurden gekränkt und/oder sie sind überfordert.

Das Eisbergmodell von Sigmund Freud hat durch Katia Saalfrank eine weitere Perspektive erlangt, das ausgehend vom Verhalten des Kindes (Eisbergspitze, die aus dem Wasser ragt) Aufschluss über Emotionen (eine Ebene unter der Wasseroberfläche) und der darunterliegenden emotionalen Grundbedürfnissen (das andere Ende des Eisbergs, das sich in der Tiefsee befindet) gibt. 

 

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In der bindungs- und beziehungsorientierten Pädagogik/Elternschaft nach Katia Saalfrank richtet man den Blick auf die eigene Haltung gegenüber dem Kind und auf das ganz individuell angelegte Eisbergmodell des Kindes. Es geht um die konstruktive Erfüllung der emotionalen Grundbedürfnisse (Bindung, Sicherheit, Autonomie + Selbstwirksamkeit), weil diese die Basis für eine gesunde Entwicklung und ein nachhaltig-gesundes Leben sind. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen dem gezeigten Verhalten, das wir sehen, und den emotionalen Grundbedürfnissen. 

Im Zusammenleben mit Kindern wird somit auf folgende Punkte wert gelegt:

  • Haltung der Erwachsenen gegenüber ihren Kindern
  • Empathie
  • Selbstregulation der Erwachsenen
  • Co-Regulation (von der Selbstregulation als Erwachsener hin zur Co-Regulation des Kindes) 
  • kein Belohnungs-/Strafsystem (weil Belohnung Abhängigkeit schafft und Strafe die Bindung hemmt bzw. abbricht) 
  • Führung (konsistent statt konsequent sein)
  • (Ver)Bindung & Beziehung; Beobachtung der Beziehungsatmosphäre
  • individuelles Eisbergmodell

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Genau hier unterscheidet sich die bindungs- & beziehungsorientierte Elternschaft von der bedürfnisorientierten.

Auch wenn ich auf die Bedürfnisse meines Kindes achte, sind z.B. Konsequenzen im Sinne einer Strafe nicht ausgeschlossen; die bindungs- & beziehungsorientierte Pädagogik bzw. Elternschaft spricht sich ganz klar dagegen aus. 

Am Ende des Tages geht es darum, dass wir Eltern die Pädagogen bzw. Experten unserer Kinder sind. Wir dürfen uns in unserer elterlichen Rolle reflektieren, bilden, unser tägliches Tun anpassen sowie einfühlen, was für uns und unsere Kinder am besten passt.

Über Barbara

Barbara ist 36 Jahre alt, Mama von zwei Söhnen, studierte Pädagogin, zertifizierte Trage- sowie Stillberaterin. Ihr Herzensanliegen ist, Eltern zu einer Elternschaft in VerBindung in Form von Vorträgen, Kursen sowie individuellen Workshops zu verhelfen.

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Sowohl die mehr als 20-Jährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Kindern (3-18 Jahre) als auch die bindungs- & beziehungsorientierte Pädagogik nach Katia Saalfrank  bilden den Grundstein ihrer Arbeit.

Weitere Informationen und Termine findet ihr unter https://barbaraglattes.at/.

Oder folgt Barbara auf instagram

 

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