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Fieberkrampf – Was Eltern wissen sollten
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Fieberkrämpfe sind für Eltern eine beängstigende Erfahrung. Etwa 2 bis 5 % aller Kinder erleben einen solchen Anfall. Doch auch wenn die Situation dramatisch wirkt: In den meisten Fällen sind die Anfälle unkompliziert und enden nach Sekunden bis wenigen Minuten von selbst.
Was ist ein Fieberkrampf und wie erkennst du ihn?
Das noch unreife Gehirn kann auf Fieber mit einem Anfall reagieren, wobei genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Gerade im Herbst und Winter treten Fieberkrämpfe häufiger auf, da meist virale Infektionen die Ursache sind.
Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, richtig zu handeln und Mythen keinen Platz zu bieten.
Ein Fieberkrampf kann unterschiedlich aussehen. Häufig tritt er beim Fieberanstieg auf und könnte so oder so ähnlich ablaufen: Der Anfall beginnt mit Augenverdrehen und Bewusstseinsverlust, gefolgt von Muskelzuckungen und/oder -anspannungen. Nach dem Krampf folgt eine schläfrige Phase.
Wenn du das bei deinem Kind erkennst, solltest du so handeln:
Zu Beginn versuche, Ruhe zu bewahren! Auch wenn das schwer vorstellbar ist, kannst du durch Ruhe die Situation besser steuern und deinem Kind helfen. Entferne alle scharfen oder harten Gegenstände in der Umgebung, um dein Kind vor Verletzungen zu schützen, und wähle den Notruf 144.
Sobald der Anfall aufgehört hat, überprüfe die Atmung deines Kindes und bringe es anschließend bei normaler Atmung in die stabile Seitenlage. Falls du keine bzw. keine normale Atmung feststellen solltest, beginne mit der Wiederbelebung.
Bei einem Drittel der Kinder, die bereits einen Fieberkrampf gehabt haben, besteht das Risiko weiterer Fieberkrämpfe. Solltest du von der Kinderärztin/ dem Kinderarzt ein Notfallmedikament erhalten haben, folge den besprochenen Anweisungen.
Mythen rund um Fieberkrämpfe
Fieberkrämpfe sind nach wie vor von zahlreichen Mythen umgeben, die Eltern verunsichern können. Zu den weit verbreiteten Irrtümern gehört es, Gegenstände zwischen die Zähne als Beißkeil zu schieben und die krampfende Person festzuhalten. Verzichte darauf, deinem Kind während des Krampfs einen Gegenstand zwischen die Zähne zu schieben, da dies Verletzungen verursachen kann. Auch das Festhalten des Kindes ist nicht sinnvoll und erhöht das Risiko von Verletzungen.
Wichtig ist zu wissen, dass ein Fieberkrampf weder eine Form der Epilepsie darstellt noch zu mentalen Entwicklungsverzögerungen führt. Wie schon erwähnt, sind die meisten Fieberkrämpfe unkompliziert, und du musst keine Angst vor bleibenden Schäden haben.
Informiere dich am besten in Erste-Hilfe-Kursen für Kindernotfälle, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein.
Weitere Informationen und hilfreiche Tipps findest du auch in den Präsenz- und Onlinekursen von „Erste Hilfe Los!“
Über die Autorin
Dr. med. univ. Mery Dawoud ist Ärztin, verheiratet und seit 2022 Mama. Mit ihrem Herzensprojekt "Erste Hilfe Los!" möchte sie Menschen helfen zu helfen. Erste Hilfte ist im Notfall unerlässlich. Deswegen ist es ihr ein Anliegen Erste Hilfe verständlich zu übermitteln und Eltern auf diesem Weg zu begleiten.