Gesund & Satt

Wenn es im Intimbereich juckt, bröckeliger, weißer Ausfluss auftritt und du beim Wasserlassen Schmerzen verspürst, könnte das auf einen Scheidenpilz hindeuten. Damit bist du nicht allein: Etwa 30 Prozent aller Schwangeren leiden zum letzten Drittel der Schwangerschaft hin unter Scheidenpilz. Doch warum kommt es überhaupt zu einer Pilzinfektion? Und wie gefährlich ist diese für das ungeborene Kind?

Gastbeitrag Scheidenpilz Schwangerschaft

Ursachen: Woher kommt Scheidenpilz in der Schwangerschaft?

Scheidenpilz wird häufig durch den Hefepilz Candida albicans verursacht, der Teil der natürlichen Flora der Scheide ist. Unter normalen Bedingungen sorgt ein komplexes Ökosystem aus verschiedenen Bakterien dafür, dass das Milieu in der Scheide sauer bleibt, was das Wachstum des Pilzes hemmt. Doch verschiedene Faktoren können dieses Gleichgewicht stören und das Pilzwachstum begünstigen.

Während der Schwangerschaft verändert sich nicht nur das hormonelle Gleichgewicht, sondern auch die Flora der Scheide. Diese Veränderungen machen die Scheide anfälliger für Infektionen, weshalb das Risiko für Scheidenpilz in der Schwangerschaft steigt.

Zusätzlich gibt es weitere äußere Faktoren, die das Entstehen von Scheidenpilz begünstigen können:

  • Übermäßige Intimhygiene, die das natürliche Milieu der Scheide stört.
  • Wenig atmungsaktive Unterwäsche, die ein feuchtes, warmes Umfeld schafft.
  • Grunderkrankungen wie Diabetes, die das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Auch in der Stillzeit kann es aufgrund der hormonellen Veränderungen leichter zu einem Scheidenpilz kommen.

Typische Symptome: Wie du Scheidenpilz in der Schwangerschaft erkennst

Eine Besiedelung mit einem Scheidenpilz bleibt meist unbemerkt, da die Pilze normalerweise in geringer Zahl vorhanden sind. Diese geringe Anzahl verursacht in der Regel keine Symptome und stellt weder für dich noch für dein Kind ein Problem dar.

Eine behandlungsbedürftige Infektion entsteht erst, wenn sich der Scheidenpilz plötzlich stark vermehrt und Symptome verursacht. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • unangenehmer Juckreiz
  • bröckelig-weißer, geruchloser Ausfluss (Konsistenz erinnert an Hüttenkäse)
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr

Wenn du dir unsicher bist, ob du an Scheidenpilz leidest, solltest du deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen.

Gastbeitrag Scheidenpilz Schwangerschaft Untersuchung

Scheidenpilz oder bakterielle Infektion?

Juckt und brennt es im Intimbereich, muss es nicht zwangsläufig ein Scheidenpilz sein. Eine bakterielle Infektion bereitet ähnliche Symptome – hat aber eine anderen Verursacher.

  • Ein Scheidenpilz wird in der Regel durch Hefepilze der Art Candida albicans ausgelöst.
  • Eine bakterielle Infektion der Scheide – auch als bakterielle Vaginose bezeichnet – entsteht, wenn das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora gestört wird und schädliche Bakterien wie Gardnerella vaginalis überhandnehmen.

Die Unterscheidung ist wichtig für die Behandlung, da Pilz- und Bakterieninfektionen mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Bist du dir nicht sicher, ob du einen Scheidenpilz oder eine bakterielle Infektion hast, kann das deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt mit einem Abstrich abklären.

Ist Scheidenpilz gefährlich für mein Kind?

In der Regel stellt ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft keine ernsthafte Gefahr für dein Kind dar. Bisher sind Hinweise auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt durch die Infektion nicht bestätigt.

Allerdings können die Candida-Pilze beim Geburtsvorgang auf dein Baby übertragen werden. Da das Immunsystem deines Babys noch unreif ist, kann es zu Infektionen wie Mundpilz (Soor) kommen. Aber keine Sorge: Soor ist in der Regel gut behandelbar.

Scheidenpilz in der Schwangerschaft: Was tun?

Die Behandlung eines Scheidenpilzes während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte immer in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen, um sichere Medikamente zu wählen.

Meist werden pilzabtötende Mittel (Antimykotika) empfohlen, die lokal (als Zäpfchen oder Creme) angewendet werden. Diese Mittel wirken direkt vor Ort und gelten für Mutter und Kind als sicher.

Unterstützen kannst du die Behandlung mit folgenden Maßnahmen:

  • luftige Unterwäsche tragen
  • Intimbereich mit warmem Wasser waschen (spezielle Mittel sind nicht notwendig)
  • Um die Zahl der Keime beim Scheidenpilz zu reduzieren, solltest du außerdem Waschlappen, Handtücher und Unterwäsche mindestens bei 60 Grad in der Maschine waschen, um die Pilze abzutöten. Für die Behandlungsdauer kannst du zusätzlich einen Hygienespüler verwenden.

Gastbeitrag Scheidenpilz Schwangerschaft Vorbeugen Massnahmen

Wie du einem Scheidenpilz vorbeugen kannst

Zwar kannst Du die hormonellen Schwankungen und damit auch die Veränderung des Scheidenmilieus nicht beeinflussen. Du kannst aber deine Intimhygiene entsprechend anpassen:

  • Verzichte auf scharfe Reinigungsmittel, Intimsprays oder gar Scheidenspülungen, da sie das natürliche Milieu der Scheide stören und den Pilzen eher Vorschub leisten.
  • Greife zu weicher, atmungsaktiver Unterwäsche aus Baumwolle und vermeide synthetische Stoffe, die ein feuchtes, warmes Milieu begünstigen.
  • Trockne deinen Intimbereich nach dem Waschen gut ab, da Feuchtigkeit das Pilzwachstum fördern kann.
  • Zudem gibt es spezielle Probiotika, die das Scheidenmilieu unterstützen sollen. Allerdings ist ihre Wirksamkeit als präventive Maßnahme gegen Scheidenpilz noch nicht abschließend wissenschaftlich belegt. Deshalb sind sie derzeit nicht die erste Wahl zur Vorbeugung.

1 “Scheidenpilz » Krankheitsbild & Symptome ».” Frauenaerzte-im-netz.de, www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/scheidenpilz/krankheitsbild-symptome/. Accessed 3 Sept. 2025.

2 “Scheidenpilz ».” Frauenaerzte-im-netz.de, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/scheidenpilz/. Accessed 3 Sept. 2025.

3 “Haushaltshygiene.” Infektionsschutz.de, www.infektionsschutz.de/ru/hygienetipps/haushaltshygiene/. Accessed 3 Sept. 2025.

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